11.11.2015: Eine erfolgreiche Partnerschaftsreise der „Freunde von Jaraczewo“ aus dem Saalekreis und der Deutsch-Polnischen Gesellschaft St in die Partnergemeinde Jaraczewo
Auf Einladung von Dariusz Strugala, Bürgermeister der Gemeinde Jaraczewo (Landkreis Jarocin), die Edda Schaaf als Vorsitzende des Vereins „Freunde von Jaraczewo e. V.“ aus dem Saalekreis erhalten hatte, fuhren wir am 10.11.2015 mit ihren holländischen Freunden Nelly und Cor Bart nach Polen. Eine Delegation der Partnerstadt Leuna befand sich bereits in Jaraczewo. Kurz nach unserer Ankunft traf auch die Vertretung der tschechischen Stadt Bilina ein.
Die Gedenkfeier begann mit einem feierlichen Gottesdienst, in dessen Verlauf es Gelegenheit gab, die wunderschönen religiösen und patriotischen Lieder Polens zu erleben und teilweise mitzusingen. Begleitet wurden diese Lieder sehr eindrucksvoll durch ein hervorragendes Blasorchester. Im Anschluss folgte der Umzug zum Denkmal, welches den Helden aus der Region Jaraczewo gewidmet ist.
Diese Zeit am Denkmal sorgte mit dem Singen der polnischen Nationalhymne, den Erinnerungsworten zu wichtigen Ereignissen in der polnischer Geschichte sowie der Schilderung des Weges zum Wiedererlangen der Unabhängigkeit im Jahre 1918 für eine besondere emotionale Atmosphäre. Vertreter von Vereinen, Institutionen, Schulen und auch ausländischen Delegationen legten voller Andacht ihre Blumen nieder. Besonders wichtig fanden wir alle jedoch die Erkenntnis, dass es sich dabei um eine intergenerative Veranstaltung handelte, also ein Treffen von Menschen aller Generationen und somit auch ein wertvoller Geschichtsunterricht für die Schüler.
Nach der Feier gab es Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch. Dies war besonders für die Stadträte aus Leuna und Bilina sowie für die Gemeinderäte aus Jaraczewo sehr wichtig. Danach freuten sich alle auf ein gemütliches Beisammensein, welches liebevoll von dem dortigen Frauenverein vorbereitet wurde. Es war absolut faszinierend, zu erleben, wie der Gesang und Tanz die Menschen aus 4 Nationen zusammenwachsen ließ. Eine besondere Überraschung war für mich dabei, wie textsicher Peter Engel – Leiter der Delegation aus Leuna – die polnischen Lieder mitsingen konnte.
Am nächsten Tag fuhren wir nach Poznan. Voller Bewunderung bestaunten wir dort das wunderschöne Palmenhaus, besuchten die Altstadt und konnten sogar noch dem Martinsumzug beiwohnen.
Am Abend gab es die Möglichkeit, über die weitere Zusammenarbeit zu sprechen und organisatorische Fragen zu klären, die im Zusammenhang mit der Vorbereitung des Jugendcamps 2016 in Polen stehen. Es handelt sich dabei um ein internationales Treffen von Jugendlichen aus fünf Ländern, welches bisher bereits in Deutschland und in den Niederlanden stattgefunden hat. Das allgemeine Ziel dieser Begegnungen besteht darin, dass alle Partner mit- und voneinander lernen und sich auf diese besondere Art und Weise mit der Problematik des Zweiten Weltkrieges befassen.
Insgesamt erlebten wir, die Vertreter von vier Ländern Europas, eine Zeit, in der wir unsere Gemeinsamkeiten entdeckten bzw. wieder bestätigt wurde, welch´ große Bedeutung solche Treffen für das weitere Zusammenwachsen Europas haben.
Dr. Edward Sulek
DPG Sachsen-Anhalt