02.02.2012: Die polnische Dichterin und Literaturnobelpreisträgerin Wisława Szymborska ist am Mittwoch, 01. Februar 2012 im Alter von 88 Jahren in ihrem Haus in Krakau gestorben.
Die Lyrikerin wurde am 2. Juli 1923 in einem Dorf nahe Posen in Westpolen geboren. Acht Jahre später zog sie mit ihren Eltern in die südliche Stadt Krakau. Dort entwickelte sie eine tiefe Bindung zu der Stadt und dessen intellektuelles Milieu – und lebte hier bis zu ihrem Tod.
1945 veröffentlichte sie ihr erstes Gedicht in einer wöchentlichen Beilage der Lokalzeitung „Dziennik Polski“. Bis zuletzt hat Szymborska, wann immer es ihr Gesundheitszustand erlaubte, an neuen Gedichten gearbeitet.
1996 hatte sie für ihr literarisches Werk den Nobelpreis erhalten. Das Komitee nannte sie den „Mozart der Poesie“, die die Eleganz der Sprache mit der „Wut eines Beethovens“ verbunden habe. Ihre Lyrik „bringt mit ironischer Präzision Fragmente der menschlichen Realität im historischen und biologischen Kontext ans Licht“, hieß es damals in der Würdigung. Szymborska benutzte vor allem einfache Objekte und alltägliche Bilder, um auf auf größere Themen wie Liebe, Tod und die Vergangenheit zu referieren.
Als einer der ersten reagierte der polnische Außenminister Radosław Sikorski. „Ein unersetzlicher Verlust für die polnische Kultur“, sagte er.