Ausstellung in Halle: 200 Jahre Universität Breslau

11.11.2011: Die Universität Breslau (heute Wrocław) ist ab 10. November 2011 zu Gast in Halle – und zwar in Form einer Wanderausstellung, die im Universitätsmuseum der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) zu sehen ist.

„200 Jahre Universität Breslau“ oder „Uniwersytet Wrocławski 1811-2011“ lautet der Titel der Schau – präsentiert in Zusammenarbeit mit der zweitältesten Universität in Polen.
Die Exposition in Halle führt die bewegte Geschichte der Breslauer Universität bis hin zur Gegenwart auf 40 quadratischen Schautafeln vor. Gezeigt werden in einem Raum des halleschen Universitätsmuseums im Löwengebäude Abbildungen der Gründungsurkunden sowie alte Grafiken und Stiche mit Ansichten der Universitätsgebäude. Mit der Aula Leopoldina und der Jesuitenkirche verfügt die Universität über barocke Schmuckstücke, die heute noch mit ihrer überbordenden Ausgestaltung beeindrucken. Zu sehen sind außerdem Fotos und Gemälde berühmter Gelehrter und verdienstvoller Breslauer Professoren, deren Wirken reich bebildert, mit deutschen und polnischen Texten versehen – dokumentiert wird.

Dabei reichen die Anfänge der polnischen Hochschule deutlich weiter zurück, nämlich bis ins Jahr 1505, als der König von Böhmen und Ungarn, Wladislaw II (1456-1516), versuchte, in Breslau eine Universität einzurichten. Dies scheiterte durch zahlreiche Kriege zu jener Zeit.

Viele Jahre später gab es am Ufer der Oder eine Jesuiten-Akademie, die Leopold I, Kaiser des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation, 1702 gründete: die „Leopoldina“ in Breslau. Das Datum gilt heute als Geburtsstunde der Universität Breslau.

Den Status einer Universität erhielt sie aber erst im August 1811, als die Universität Viadrina (Frankfurt an der Oder) aufgrund eines Edikts des Preußischen Königs Friedrich Wilhelm III (1770-1840) vorübergehend nach Breslau verlagert wurde und mit der dortigen Universität vereinigt wurde. Sie trug fortan den Namen „Universitas litterarum Vratislaviensis“. Mit dem Zusammenbruch der Naziherrschaft 1945 endete die Geschichte der deutschen Universität. Die neue polnische Regierung forcierte eine Wiederbelebung der Lehrtätigkeit an der Hochschule, die nun von Professoren aus Lemberg aufgenommen wurde. Studierten im Gründungsjahr etwa 200 Studenten an zwei Fakultäten, stieg später deren Zahl auf über 47 000 an acht Fakultäten.

Die Ausstellung ist wochentags vom 11. bis 27. November 2011 im Universitätsmuseum zu sehen.

Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 11 bis 13 Uhr und 14 bis 18 Uhr Sonntag 14 bis 18 Uhr Montag und Samstag geschlossen

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