04.09.2009: „Unerzählte Geschichte: Deutsche und Polen 70 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg“
Der Zweite Weltkrieg ist Geschichte. Deutsch-polnische Debatten über die Erinnerung daran zeigen aber, dass noch nicht alles gesagt ist, und dass eine gemeinsame Erinnerung nicht selbstverständlich ist. Vor siebzig Jahren begann der Zweite Weltkrieg mit dem Angriff Deutschlands auf Polen. Dort versucht derzeit eine Historikerkommission präzise Opferzahlen zu erstellen. Doch die Geschichte besteht nicht nur aus Zahlen. Oft sagen Einzelschicksale mehr über das Wesen des Kriegs aus. Der Journalist Włodzimierz Nowak (Gazeta Wyborcza) stellt mit seinen Reportagen bislang ungehörte und unerhörte deutsch-polnische Kriegsschicksale dar. Der Polen-Korrespondent der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Konrad Schuller, hat Überlebende aus dem Dorf Borów ausfindig gemacht. Ihr Dorf wurde 1944 von Deutschen zerstört, die Einwohner ermordet oder verschleppt. Die Überlebenden kommen in seinem Buch „Der letzte Tag von Borów“ zu Wort. Die Warschauer Soziologin Agnieszka Lada beantwortet die Frage, wie Deutsche und Polen einander heute wahrnehmen auf der Grundlage ihrer soziologischen Studien. Ist siebzig Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg die Zeit für eine Normalisierung der deutsch-polnischen Beziehungen gekommen? Was heißt „Normalisierung“ eigentlich nach dem Leid, das Polen in deutschem Namen zugefügt worden ist?
Zur Teilnahme an der Diskussion sind Sie herzlich eingeladen am:
02.09.2009 in Erfurt, 19.00 Uhr Moderation: Prof. Dr. Claudia Kraft 03.09.2009 in Chemnitz, 19.00 Uhr Moderation: Friederike Lippold 04.09.2009 in Halle 19.00 Uhr Moderation: Friederike Lippold