Bilaterale Zusammenarbeit 2.0 – Herausforderungen und Chancen in der Krise

Gemeinsame Erklärung
der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit (SdpZ),
der Deutsch-Polnischen Wissenschaftsstiftung (DPWS)
und des Deutsch-Polnischen Jugendwerks (DPJW)


(Bild von Hilde Stockmann auf Pixabay)

Die historischen Herausforderungen, die sich durch die Corona-Pandemie auch für die deutsch-polnischen Beziehungen ergeben, sind groß – bergen aber auch Chancen. Noch ist nicht absehbar, wie lange die aktuellen Einschränkungen der Bewegungsfreiheit, Kontaktverbote und Grenzschließungen unser Leben und Miteinander in Europa prägen werden. Klar ist aber schon jetzt, dass wir diese grenzüberschreitende Gefahr nur gemeinsam und solidarisch bewältigen können und es in der Krise wichtiger denn je ist, den deutsch-polnischen Austausch und Zusammenhalt aufrechtzuerhalten. Das gilt in allen Bereichen, öffentlich wie privat – insbesondere auch auf der zivilgesellschaftlichen Ebene.

Dazu wollen wir gemäß unseres jeweiligen Auftrags einen Beitrag leisten und gemeinsam mit Ihnen, unseren Antragsteller*innen und Partnerorganisationen, die digitale Welt als alternativen Begegnungs- und Dialograum für Polen und Deutsche erkunden und sie für die Einübung guter Praxis in deutsch-polnischer Zusammenarbeit 2.0 nutzen. Gerade angesichts der allgemeinen Verunsicherung, des scheinbaren Stillstands und der Isolationserfahrung auf beiden Seiten der Oder ist es uns wichtig, den vielen, engagierten und von der Krise betroffenen Akteur*innen der Zivilgesellschaft in Polen und Deutschland als verlässliche Partner zur Seite zu stehen. Das gilt insbesondere für kleine Organisationen, Bildungs- und Kultureinrichtungen, die durch abgesagte oder ruhende Projekte existentiell bedroht sind.

Wie können deutsch-polnischer Jugend- und Wissensaustausch, gemeinsame Bildungs-, Kultur- und Forschungsprojekte unter den aktuellen Umständen konkret aussehen?  In Reaktion auf die Pandemie haben wir zum einen überlegt, welche unserer eigenen Veranstaltungen in virtueller Form realisierbar wären, und erproben derzeit diverse Online-Tools. Als Förderinstitutionen zählen wir aber auch auf Ihre kreativen und innovativen Ideen für digitale Kommunikations- und Kooperationsformate in Polen und Deutschland. Dafür gibt es auf beiden Seiten der Oder genügend Potential. Unsererseits möchten wir Ihnen versichern, dass wir uns bei der Mittelvergabe angesichts der unklaren Lage flexibel zeigen und dabei helfen wollen, dass möglichst wenige deutsch-polnische Vorhaben beeinträchtigt werden oder gar ausfallen müssen. Außerdem

·       erweitert das DPJW sein 4×1-Programm für Kleinprojekte,
·       die SdpZ bietet eine niedrigschwellige Förderung zur Verbesserung des Klimas an,
·       und die DPWS arbeitet an einer neuen Sonderausschreibung zur Vertiefung des deutsch-polnischen Verständnisses.

Auch wenn die Rahmenbedingungen jetzt nicht ideal sind: Lassen Sie uns das Beste daraus machen und in der Krise auch eine Chance sehen, die deutsch-polnischen Beziehungen neu, digital zu denken. Lassen Sie uns vor allem weiterhin und gerade jetzt mit Neugier über die Oder blicken, alle offenen bilateralen Kommunikationskanäle nutzen, um voneinander zu lernen, aneinander und miteinander an den aktuellen Herausforderungen zu wachsen. Das macht gute Nachbarschaft in Europa heute aus.

Wir freuen uns auf innovative Impulsgeber aus der deutsch-polnischen Zivilgesellschaft und laden alle herzlich ein, sich auf unseren Internetseiten über unsere nicht nur digitalen und krisenfesten Fördermöglichkeiten zu informieren.

Unabhängig von dem vorübergehenden Fokus auf der digitalen Welt freuen wir uns gemeinsam mit Ihnen allen auf die Welt nach der Pandemie, in der wir uns wieder in bewährten wie auch neuen deutsch-polnischen Kontexten persönlich begegnen, über die brennenden Fragen der Zeit austauschen und gute Nachbarschaft analog leben können.

Weitere Informationen finden Sie hier.

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