Vom 10. bis 14. Dezember dieses Jahres fand die Seminarfahrt der 12. Klassen des CJD Christophorus Gymnasium Droyßig nach Oświęcim, um dort die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau zu besichtigen, statt. An der Fahrt nahmen 51 Schülerinnen und Schüler sowie vier Lehrkräfte teil. Solche Bildungsfahrten werden seit 20 Jahren für „fast“ Abiturienten organisiert. Der Ideengeber und Organisator ist Geschichtslehrer Andreas Renker. Es beeindruckt mich mit welcher Präzision solche Unterrichtstunden vorbereitet werden. Schon während der Busfahrt werden Filmen angeschaut, die für Jugendlichen quasi eine Einführung für das zu erwartende Thema bedeuten. In Krakau gingen die Schülerinnen und Schüler auf die Spurensuche des jüdischen Lebens. Dies erfolgte in dem Kazimierz-Viertel, in den Synagogen und im Oskar Schindler Fabrik Museum. In Krakau erfolgte auch Zeitzeugengespräch mit Frau Monika Goldwasser, die als Kind in polnischer Familie den Krieg überlebte. Die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau wurde in zwei Tagen ausführlich besucht. Es gab dabei sehr viele nachdenkliche Momente aber auch Fragen zu dem was sich in dem ehemaligen Konzentrationslager ereignet hatte. Für eine komplexe Behandlung dieses Thema wurden auch Workshops zum Thema „Verbrecherische medizinische Experimente in Auschwitz-Birkenau“ bzw. „Exkursion in die Geschichte des Ortes Oświęcim“ sehr wichtig. Das Gespräch mit Dr. Manfreds Deselaers, deutschem Priester, der seit über 20 Jahren in Oświęcim lebt, ermöglichte gesammelte Eindrücke aus ethisch-religiösen Gesichtspunkten einzuordnen. Filmvorführung der Dokumentation „Die Befreiung des KL Auschwitz-Birkenau“ sowie die Besichtigung der Ausstellung von Marian Kołodziej in Harmęże lieferten Bilder, die niemals vergessen werden dürfen. Über die Ausstellung schrieb einmal Józef Tischner, „wahre Auschwitz findet man auf dieser Ausstellung“.
An einem Tag gab es auch eine herzliche Begegnung mit polnischen Schülerinnen und Schüler des Salesianers Gymnasium in Oświęcim. Die interessanten Gespräche rundete belgischer Tanz erfolgreich ab. An allen Abenden hatten die Schülerinnen und Schüler eine Gelegenheit ihre Gedanken zu äußern und zu reflektieren.
Zusammenfassend könnte man feststellen, dass die Schülerinnen und Schüler aus Droyßig, auf Grund ihrer Aufmerksamkeit, Interesse und erworbenes Wissen, die wahre Reifeprüfung bestanden haben. Einen großen Dank dafür gebührt Andreas Renker sowie Marlen Fleischer und Toralf Richter, zwei jungen Lehrer, die ihn bei der Vorbereitung und Durchführung der Fahrt unterstützt haben.
Text und Fotos Dr. Edward Sulek