Anlässlich des 75. Jahrestages der Befreiung des Konzentration – und Vernichtungslagers Auschwitz wurde am 31. Januar 2020 die Ausstellung „Auschwitz 75 Jahre danach“ in der Willi-Sitte Galerie, Domstraße 15 eröffnet. Das Ausstellungskonzept entstand auf Initiative der Geschichtswerkstatt Merseburg-Saalekreis e.V. und konnte mit Hilfe zahlreicher Förderer und Unterstützer realisiert werden. Die Ausstellung, die bis zum 10. April 2020 gezeigt wird, Die Ausstellung, die bis zum 10. April 2020 gezeigt wird, umfasst Fotografien und Texte von Schülerinnen und Schülern aus Sachsen – Anhalt, Holzarbeiten polnischer Künstler aus Sammlung Louis Galinski, Bildcollagen des Fotokünstlers Knut Müller, Installationen erinnerungspolitischer Projektarbeit sowie Dokumente und Archivmaterial. Die Exponate der Jugendlichen entstanden in Projekten und während Gedenkstättenfahrten in den Jahren 2016-2019.
Die Ausstellung in Merseburg kann von Jugendgruppen auch genutzt werden, um sich gezielt auf vorgesehene Gedenkstättenfahrten 2020 und 2021 vorzubereiten. Um eine Anmeldung wird dann zeitnah unter geschichtswerkstatt-saalekreis@gmx.de gebeten.
Peter Wetzel
Vorsitzender
Geschichtswerkstatt Merseburg-Saalekreis e.V.
Wichtige Ausstellung
An der Ausstellungseröffnung nahmen 160 Personen, darunter viele Jugendliche, teil. Peter Wetzel, als Vorsitzender des Geschichtswerkstatt Merseburg Saalekreis e.V. begrüßte die Anwesenden und stellte das Ausstellungskonzept vor. Erich Schneeberger vom Vorstand des Zentralrates der Sinti und Roma in Deutschland informierte über das Schicksal von Sinti und Roma im Zweiten Weltkrieg und dankte den Ausstellungsautoren dafür, dass sie sich mit dieser Problematik in Erinnerungskultur befasst haben.
Bewegende Worte sprach Anastasia Gulei als Überlebende des KZ und Vernichtungslagers Auschwitz. Sie sagte unter anderem: „Am 27. Januar 2020 war ich in dem ehemaligen KZ und Vernichtungslager Auschwitz und bei der Besichtigung dieser Ausstellung habe ich den Eindruck, dass ich zum zweiten Mal dort bin. Viele Teile der Ausstellung erinnern mich an Auschwitz.“ Sie betonte die Tatsache wie wichtig eine Erinnerungskultur ist: „Man darf nicht vergessen. Es wäre Verrat gegenüber den vielen Menschen, die im Auschwitz ums Leben kamen. Wie kann man Maksymilian Kolbe vergessen, der für einen anderen Menschen freiwillig starb.“ Maik Reichel, Direktor der Landeszentrale für politische Bildung des Landes Sachsen-Anhalt, unterstrich in seinen Worten die Bedeutung dieser Ausstellung und versicherte weitere Unterstützung für die Gedenkstättenfahrten. Knut Müller erklärte seine künstlerischen Ideen, die er bei der Vorbereitung der Ausstellung angewendet hatte.
Shania Tempe als eine junge Teilnehmerin von Gedenkstättenfahrten trug emotional ihr Gedicht „Du stehst dort vor“. Für eine professionelle musikalische Begleitung der Ausstellungseröffnung sind wir drei Schülerinnen und einem Schüler vom CJD Gymnasium Droyßig sehr dankbar. Diese Ausstellung ist wichtig und stellt einen Beitrag gegen das Vergessen dar.
Dr. Edward Sulek Fotos: Jürgen Büchau