12.07.2017: Gemeinsam mit Bernd Hartwich, dem Leiter des Museums Petersberg und seinem Stellvertreter, Matthias Haak …
reiste ich in meiner Funktion als Dolmetscher und 2. Vorsitzender der Deutsch-Polnischen-Gesellschaft Sachsen-Anhalt e.V. vom 28. bis 31. Mai 2017 mit zum Regionalmuseum in Siedlce, welches in der polnischen Wojewodschaft Masowien liegt. Der Besuch erfolgte anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Regionalmuseums und wurde aus gegebenen Anlass gleich mit dem Fest des auch sonst jährlich stattfindenden Feiertages der Museumsmitarbeiter verbunden, welches unter der Schirmherrschaft des Marschalls der Wojewodschaft Masowiens, Adam Struzik, stand.
Das Regionalmuseum Siedlce besteht aus dem Hauptsitz in Siedlce sowie drei Abteilungen. Dazu gehört die Gedenkstätte Treblinka, das Feuerwehrmuseum in Kotuń sowie das Adelsmuseum in Dąbrowa. Jedes einzelne Museum hat eine wichtige Bedeutung und wurde in den Grußworten ob seiner Verdienste entsprechend gewürdigt. Als Ausdruck der Dankbarkeit wurden mehreren Mitarbeitern des Museums sowie einigen Gästen Medaillen anlässlich des 50-jährigen Jubiläums verliehen. Sowohl Bernd Hartwich als auch ich wurden damit überrascht, zu diesen so Ausgezeichneten zu gehören und empfanden dies als eine große Ehre.
In seinem Grußwort würdigte Bernd Hartwich die Verdienste des Museums u. a. mit folgenden Worten: „In diesem Jahr feiert nicht nur das Regionalmuseum in Siedlce sein 50-jähriges Jubiläum, sondern wir feiern auch unsere fünfjährige Museumpartnerschaft. In diesen 5 Jahren durften wir die Arbeit und die Entwicklung des Museums in Siedlce miterleben. Dieser Zeitraum bedeutet auch für das Museum Petersberg, ein kleiner Teil dieser 50-jährigen Geschichte sein zu dürfen. Die wertvollen Erfahrungen und die aus dieser Partnerschaft entstandenen Freundschaften bedeuten uns sehr viel und wir möchten diese nicht missen. Sie wurden u. a. durch Ausstellungen sowohl im Museum Petersberg als auch im Museum Siedlce, durch die Teilnahme an einer Konferenz, in der wir im Rahmen der Regionalpartnerschaft zwischen der Wojewodschaft Masowien und dem Land Sachsen-Anhalt unser Bundesland vertreten durften sowie durch eine Festrede des Direktors Andrzej Matuszewicz anlässlich des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus im Jahr 2015, welche er auf Einladung des Ministerpräsidenten Sachsen-Anhalts, Dr. Reiner Haseloff, hielt, mit Leben erfüllt. Aber auch das gemeinsame Künstlerpleinair in Dąbrowa im vergangenen Jahr möchte ich nicht unerwähnt lassen. Und auch Ziele sind wichtig: Für die nächsten Jahre planen wir gemeinsam zwei Ausstellungen: Eine über die Geschichte des Lettiner Porzellans im Regionalmuseum in Siedlce sowie eine weitere über den Einsatz der V1 / V2 auf dem Gebiet Masowiens im Museum Petersberg.“
Nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung erfolgte die Besichtigung des Adelsmuseums in Dąbrowa. Dort gab es ausreichend Zeit, um viele interessante Gespräche mit den verschiedenen Vertretern von anderen polnischen Museen zu führen und in entspannter Atmosphäre die liebevoll zubereiteten Kostproben der polnischen Küche zu genießen. Am nächsten Tag standen dann für unsere Delegation wichtige Arbeitsgespräche mit den Gastgebern an, bei denen man alle notwendigen Arbeitsschritte über die weiteren gemeinsamen Projekte vereinbarte. Ich möchte diese Partnerschaft als ein gutes Beispiel auch für andere Bereiche vorstellen. Ihr Erfolgsgeheimnis liegt sowohl in den gut durchdachten Zielen, aber vor allem auch in den Menschen, die diese gemeinsamen Projekte „mit Herzblut“ umsetzen. Bernd Hartwich und Matthias Haak vom Museum Petersberg sowie Andrzej Matuszewicz und Sławomir Kordaczuk, stellvertretend für die polnischen Partner genannt, bringen genau diese Voraussetzungen mit.
Im Namen des Vorstandes der Deutsch-Polnischen-Gesellschaft Sachsen-Anhalt e.V. möchte ich auf diese Art und Weise beide Partner noch einmal zu ihrem ersten kleinen Jubiläum beglückwünschen. Man kann sich freuen, dass sie damit auch gerade im Bereich Kultur einen großen Beitrag zur besseren Verständigung zwischen beiden Ländern leisten. Und natürlich leben solche Projekte auch von Menschen wie Ihnen, die beim Lesen dieses Artikels vielleicht neugierig geworden sind und eine der nächsten Ausstellungen besuchen. Es würde alle oben Genannten und mich mit Freude erfüllen.
Dr. Edward Sułek