Informationen zur Partnerstadt
Vorwahlnummer – 048
Gesamte Fläche – 11 180 ha
Einwohnerzahl – 225 292 Personen
Lage: Zentralpolen, Tiefebene von Masovien, Radomer Ebene (150 – 200 m ü.NN); Einzugsgebiet der mittlerren weichsel und Polica , am Fluß Mleczna; Woiewodschaft Masovien – südlicher Teil
Überblick über die Geschichte der Stadt Radom
Die ältesten Spuren des Aufenthaltes von menschlichen Gruppen am Fluß Mleczna stammen vom Ende der ältere Steinzeitepoche ( etwa um 10.000 Jahr v.Chr. ) Über Radom und seine Geschichte können wir erst ab dem Zeitraum des frühen Mittelalters sprechen. Im VIII – IX Jahrhundert existiert im Tal des Flusses Mleczna eine Ansiedlung mit dörflichen Charakter. In der zweiten Hälfte des X. Jahrhunderts entsteht eine befestige Burg mit zwei Wallreihen und Wassergraben. Im Verlaufe der Zeit erfüllt es die Aufgabe einer Burg mit Burgvogt. Die erste, schriftliche Erwähnung über Radom findet sich in der Bulle des Papstes Hadrian IV aus dem Jahre 1155. Der Name Radom stammt im vermutlich von den Vornamen Radomir aus dem Stamm der Radomirer. Im XIII Jahrhundert entwickelt sich auf der ausgedehnten Landzunge eine so genannte Marktansiedlung mit einer Kirche des Hl. Wenzels. In diesem Zeitraum erhält vermutlich die Starostei Radom die Stadtrechte nach der Stadt Środa. Eine Periode der Entwicklung und der Veränderung bringt das XIV. Jahrhundert mit sich. Die Entwicklung des Neuen Radom ist verbunden mit der Person des Casimir des Gro0en und seinen Bestrebungen zur Stärkung der Aufgaben der Städte. Die Neue Stadt erhält im Jahre 1364 das Magdeburger Recht und wurde errichtet nach den im Mittelalter geltenden Grundsätzen. Es wurde errichtet die Stadtmauer mit Verteidigungstürmen, drei Einlasstore, das Rathaus, eine Kirche und Schloß. Die Stadt besaß die Selbstverwaltung und ein Amtsgericht. Mit der Amtszeit der Jagellonen ist die Blütezeit der Stadt verbunden. Aus dem XV und XVI Jahrhundert stammen die meisten, der Stadt erteilten Privilegien. Es entstehend die Handwerkerzünfte wie: der Weber, der Gerber, der Kürschner sowie andere. Dank der günstigen Lage an der Kreuzung von Handelswegen entwickeln sich der Handel und die Dienstleistungen. Radom und sein Schloss sind oft die Stätten der königlichen Besuche, der Versammlungen des Sejms sowie von Begegnungen mit Staatsbedeutung. Im Jahr 1401 wird hier das erste Abkommen zur Bildung der Union zwischen Polen und Litauen unterzeichnet, bezeichnet als die Radom – Wilna Union. In den Jahren 1481- 82 wohnt in Radom der Sohn von Casimir Jagelloner, Casimir und erfüllt die Aufgaben eines Statthalters. Im Jahre 1505 wird hier die Verfassung „Nihil novi“ sowie eine Sammlung der polnischen Gesetze beschlossen, die den Namen Statute des Jan Łaski. Im Jahre 1613 wird Radom Sitz des königlichen Steuertribunals. Das XVII Jahrhundert ist eine ungünstige Periode für die Stadt. Radom wird durch die Pest heimgesucht. In der Zeit des schwedischen Überfalls wird das Schloss und die Stadt niedergebrannt. In Folge der Kriegsauswirkungen verbleiben lediglich 37 Häuser und ca. 373´5 Einwohner. Von den späteren geschichtlich trächtigen Ereignissen sollte die Radomer Konföderation im Jahre 1767 erwähnt werden, die unter der „Führung“ des Fürsten Karol Radziwiłł durchgeführt wurde. Epidemien, ein Großbrand sowie die Durchmärsche von eigenen und fremden Heeren führen die Stadt zum Niedergang. In der Zeit der Teilung Polens befindet sich Radom zuerst unter der österreichischen und später unter der russischen Herrschaft. Weiterhin erfüllt die Stadt eine wichtige und bedeutende Administrationsaufgabe und wird in der Folge die Hauptstadt des Bezirkes von Westgalizien, die Hauptstadt des Warschauer Fürstentums und Hauptstadt des Radomer Gouvernements Im Zusammenhang mit der Entwicklung der Leder-, und Metallindustrie und der Agrar- und Lebensmittelverarbeitung beginnt eine stufenweise Entwicklung der Stadt. Es gibt eine befestigte Straße nach Warschau und eine Eisenbahnverbindung nach Dęblin – Radom – Dąbrowa Górnicza sowie elektrische Beleuchtung. Gleichzeitig beteiligen sich die Einwohner an Aufständen, in Unabhängigkeits- und Revolutionsbewegungen sowie in Kämpfen um polnische Schule ( 1904 – 1908 ). Erinnernswert sind die Ereignisse aus der damaligen Epoche, die verbunden sind mit der Beteiligung des Obersten Dionizy Czachowski in dem Januaraufstand ( Anm. 1863), mit dem Tod des Attentäters, des Schülers Stanisław Werner und mit dem zivilen Mut des Pädagogen und Direktors der ersten polnischen Schule, des Prosper Jarzyński. Nach dem 1.Weltkrieg und der Erlangung der Unabhängigkeit im Jahre 1918 erfolgt entschieden die beschleunigte Entwicklung der Stadt Radom. Radom befand sich in der Zentralen Industrie Region . Dank dem wurde hier der erste in Polen und modernste Staats-betrieb für Waffenherstellung angesiedelt. Für die Mitarbeiter wurde die Wohnsiedlung Planty errichtet.
Es entstanden Telefonbetriebe, die mit dem schwedischen Ericsson zusammenarbeiteten, sowie Holzverarbeitungsfabriken und eine Tabakfabrik. Es wurden Wasserleitungen, Kanalisation, Gaserzeugungsanstalten und ein Flugplatz gebaut. Es sollte auch an die Entwicklung der Kultur und des Zeitschriftenwesens sowie an die Errichtung von Theater, Kulturhäusern, Kinos, Museum, Bibliotheken erinnert werden. Der Sieg der PPS (Anm. Polnische Sozialistische Partei) in den Selbstverwaltungswahlen übt bestimmte Einfluss auf die organisierten Sozialaktionen, die Kinderbetreuung und den Arbeiter Wohnungsbau. Während der deutschen Besatzung im 2. Weltkrieg wurde der Radomer Distrikt geschaffen. Die Jahre von 1939 bis 1945 sind eine Periode des Besatzerterrors , der Exekutionen am Firlej, der Deportation in die Lager, der Vernichtung der Radomer Juden. Gleichzeitig wird von den Bürgern eine Widerstandbewegung gegründet und wirkten in den Partisanen- abteilungen und führten Diversionsaktionen und konspirative Schulung. Die Befreiung von der deutschen Besatzung erfolgte am 16.Januar 1945. Die Stadt wurde nicht zerstört. In den Nachkriegsjahren erfolgt dynamische Entwicklung der Industrie und die Urbanisierung der vorstädtischen Gebiete dank der neu entstehenden Wohnsiedlungen, die Einwohnerzahl steigt. Erinnernswert sind die erzielten Erfolge im Kulturbereich: die Entwicklungstendenzen des Theaters, des Museums, der Bibliothek und der Kulturhäuser. In den letzten Jahren finden all die Unternehmungen ihre volle Fortsetzung. In den Jahren 1975 – 1998 erfüllt Radom die Aufgaben einer Woiewodschaftsstadt. In diesem Zeitraum ist die Gründung des Theaters mit dem Namen Jan Kochanowski im Jahre 1978, die Gründung der Radomer Hochschule für Technik anstelle Ingenieurhochschule im Jahre 1996 sowie Entstehung im Jahre 1992 der Radomer Diözese. Im Jahre 1999 wurde Radom in die Woiewodschaft Masovien eingegliedert. Besondere Ereignisse in der Geschichte der Stadt sind verbunden mit den Arbeiterprotesten im Jahre 1976 sowie mit dem Besuch des Papstes Paul Johann d. II im Jahre 1991 .